408 | Mai / Juni 2025
Im August 2021 zeigten die Islamisten, dass es sie noch gibt: Nach dem Abzug der USA und ihrer Verbündeten aus Afghanistan setzten die Taliban zum militärischen Siegeszug an und bewiesen erneut, dass der Islamismus ganze Staaten annektieren kann. Ein Selbstläufer sind die dschihadistischen Bewegungen aber nicht. Im Dezember wurde eine Stütze der islamistischen „Achse des Widerstands“, die Assad-Diktatur in Syrien gestürzt – ausgerechnet von einem anderen islamistischen Akteur. Im Iran protestieren die Menschen gegen das Mullah-Regime, im Gaza-Streifen regte sich zuletzt Widerstand gegen die Hamas. Islamistischen Gruppen fällt es zunehmend schwer, Zustimmung zu finden.
Und in der Peripherie, also in Europa? Hier erleben islamistische Aktivitäten etwa durch Attentate einen Aufschwung. Doch zumeist ging es nach den Attentaten nicht um Islamismus und dessen Gefahrenpotenzial – sondern um Zuwanderung. Statt Anti-Migrationspolitik zu betreiben, gilt es jedoch, islamistische Umtriebe aufgrund ihrer Menschenfeindlichkeit zu bekämpfen. Wir lassen unter anderem Akteure aus der Islamismusprävention zu Wort kommen, die sich damit beschäftigen, wie Islamismus auch aus der deutschen Gesellschaft heraus entsteht – und wie wir dem entgegentreten können.